Wenn man eine Zeit lang mit dem Internet gearbeitet hat, ist man sicher schon irgendwo einmal auf den Begriff „Proxy“ gestoßen, sei es bei der Einrichtung der Internetverbindung oder bei der Konfiguration des Browsers.
Die Bezeichnung Proxy ist vom lateinischen Proximus= der Nächste abgeleitet und will uns sagen, dass jede Anfrage ans Internet als nächstes erst einmal zu diesem Proxy-Server geht und nicht direkt an die gewünschte Internetadresse.
Der Proxy-Server kann die Anfrage dann analysieren und zum Beispiel feststellen, ob diese Seite vielleicht schon vor kurzer Zeit von einem andern PC Ihres Netzes aus angefragt wurde. In diesem Fall braucht er die Seite nicht aus dem echten Internet holen, sondern er nimmt sie aus seinem eigenen Zwischenspeicher und reicht sie an den anfragenden PC. Wenn er die Seite allerdings nicht vorrätig hat, holt er sie aus dem Internet, speichert sie für eventuelle weitere Anfragen zwischen und reicht sie erst dann an den anfragenden PC weiter.
Dadurch kann der Internet-Traffic stark reduziert werden. Man könnte sich fragen, ob das in Zeiten der Breitbandverbindungen mit Flatrates noch sinnvoll ist. Aus Kostengründen für den Endbenutzer wohl nicht mehr. Wenn das allerdings viele Leute machen, wird sowohl das Internet als auch der angesprochene Internetserver natürlich entlastet, weil es insgesamt entsprechend weniger Anfragen zu einer Seite gibt. Das nutzt allen Beteiligten.
Der Proxy hat aber auch noch eine weitere Eigenschaft, die ihn sehr interessant macht: Es gibt keine direkte Verbindung zwischen dem Surfer und dem Internetserver, von dem er eine Seite aufgerufen hat. Für den Server sieht es so aus, als habe der Proxy die Seite aufgerufen und er sieht den Endbenutzer nicht. Das bringt eine deutlich höhere Sicherheit gegen Ausspähungen und andere unerwünschte Effekte. Der Proxy arbeitet hier als Anonymisierer.
Ein Proxy kann auch helfen, wenn man Seiten aufrufen möchte, die nur ausgeliefert werden, wenn man aus einem bestimmten Land kommt. Stellen Sie sich vor, bei der Fußball-Weltmeisterschaft möchten Sie ein Spiel der holländischen Mannschaft sehen, das im deutschen Fernsehen nicht übertragen wird. Sie wissen aber, dass ein holländischer Server das Spiel per Internet-Stream live überträgt. Der Haken dabei ist, dass er das nur für User macht, die aus Holland kommen.
Das Land des Surfers erkennt dieser Server an der IP-Adresse des Surfers. Wenn nun der Surfer einen holländischen Proxy-Server einbindet, wird er auch als Holländer angesehen und kann das gewünschte Spiel sehen.
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