Bald wird Googles Autocomplete-Funktion wohl verschwinden, wenn es mit den Urteilen vor internationalen Gerichten so weiter geht. Soeben hat ein Gericht in Japan angeordnet, dass Google die Autocomplete-Funktion ändern muss. Das Bezirksgericht Tokio bestätigte damit eine Anordnung der Vorinstanz vom März 2012, der sich Google nicht beugen wollte, berichtet AFP.
Der auf eigenen Wunsch anonyme Kläger bekam vom Gericht außerdem umgerechnet 2335 Euro Schadensersatz zugesprochen.
Er sah sich durch Googles Autovervollständigen in den Schmutz gezogen. Wenn man seinen Namen bei Google eingab, schlug Google als weitere Suchbegriffe zum Beispiel Straftaten vor. Wählte man den ersten Vorschlag, führte der zu mehr als 10.000 Einträgen, die ihn diffamierten, argumentierte der Anwalt des Klägers.
Wegen dieser automatischen Assoziationen bei der Google-Suche soll der Mann wirklich seinen Job verloren haben und bei Bewerbungen mehrfach abgelehnt worden sein.
In Gerichtsverfahren zur Autocomplete-Funktion hat Google schon Niederlagen in Italien und Frankreich erlitten. Der Fall eines australischen Chirurgen ist noch nicht abgeschlossen: Er klagt gegen die Suchmaschine in Kalifornien, weil ihm die Autocomplete-Funktion unterstellt, dass er bankrott sei.