Der quelloffene freie E-Mail-Client Thunderbird aus dem Hause Mozilla bringt selbst keine eigenen Kryptografiefunktionen mit. Daher hat sich als Erweiterung zum Verschlüsseln und Signieren von Emails die ebenfalls quelloffene Erweiterung Enigmail beim Donnervogel duchgesetzt, die zu diesem Zweck OpenPGP benutzt. Von Enigmail ist soeben eine erste Beta der neuen Version 2.0 zum Download bereitgestellt worden.
Schlüssel werden auf drei Wegen verteilt
Als deutlichste Neuerungen des ersten größeren Updates von Enigmail seit zwei Jahren nennt der Entwicklungschef von Enigmail, Patrick Brunschwig, die Unterstützung mehrerer Standard-Methoden zur automatischen Verteilung der zum Entschlüsseln nötigen PGP-Schlüssel.
In Enigmail 2.0 soll die Verteilung der Schlüssel über Autocrypt, Web Key Directory (WKD) und auch über
Pretty Easy Privacy (p≡p) möglich sein. Leider fehlt die p≡p-Unterstützung in dieser ersten Beta noch. Darüber hinaus soll Enigmail 2.0 auch noch das „Memory Hole“-Protokoll zur Verschlüsselung der Betreffzeile und anderer Headerfelder beherrschen.
Beta 1 kann ab sofort downgeloadet werden
Enigmail 2.0 Beta 1 steht schon sowohl als Thunderbird-Addon als auch im Quellcode zum Download bereit. Die endgültige Version soll laut Brunschwig in der ersten Märzhälfte fertiggestellt sein.
Vor der Veröffentlichung der Finalversion soll es auch noch zumindest eine weitere Beta geben, in der man dann auch Implementierung von p≡p testen kann.