Ab der neuen Version 71 zeigt der Google-Browser Chrome ganzseitige Warnungen an, wenn Benutzer auf Internetseiten zugreifen, die undurchsichtige Abo-Formulare enthalten. Google will Chrome-Nutzer damit vor dem Abschluss vor Abonnements schützen, die mehr Kosten verursachen, als auf den ersten Blick ersichtlich ist.
Der Browser wird automatisch erkennen, wenn der Nutzer zu teuren telefonischen Mehrwertdiensten verleitet werden soll. Dazu reicht meist schon die Eingabe der Telefonnummer zusammen mit einer schnelle Zustimmung – und ab dem Monatsende ziert dann regelmäßig ein zusätzlicher satter Posten die Telefonrechnung.
Abo-Fallen an sich sind nicht neu.
Websites, die die Benutzer zur Eingabe von Bezahldaten auffordern, ohne ausdrücklich darüber zu informieren, dass mit dieser Eingabe ein Abonnement abgeschlossen wird, gibt es schon seit Jahren. Meistens werden solche Abos dann auch über die monatliche Telefonrechnung abgerechnet.
In Deutschland verpflichtet das Gesetz die, so auch, den Kunden eindeutig über ein Abonnement und dessen Kosten und Laufzeit zu informieren. Gerade im Smartphone-Zeitalter erscheinen diesbezüglich nicht eindeutige Angebote auch immer häufiger auf Mobilgeräten – die wichtigen Details werden dabei meist in einer sehr kleinen Schrift oder im ohne Scrollen nicht sichtbaren Bereich der Seite angezeigt.
In manchen der Abo-Fallen werden die Bedingungen für ein Abonnement in derselben Schriftfarbe dargestellt wie der Hintergrund, was sie natürlich für Menschen unlesbar macht. Andere Trickser verzichten sogar auf die vorgeschriebenen Informationen.
Im Dezember wird es ernst
Mit Chrome 71 will Google Websites dieser Art automatisch erkennen und die Benutzer darauf hinweisen, dass sie dazu verleitet werden sollen, etwas zu kaufen oder ein Abonnement abzuschließen. Diese Warnungen werden sowohl mit der mobilen als auch mit der Desktop-Version von Chrome angezeigt, weil Benutzer auch außerhalb ihrer mobilen Geräte mit ihrer Handynummer bezahlen können.
Website-Betreiber mit solchen Angeboten können mit der Google Search Console überprüfen, ob ihre Seite die Warnung in Chrome auslöst. In dem Fall haben sie dann bis Dezember Zeit, ihre Angebote korrekt zu gestalten. Dann soll mit Chrome 71 die letzte Version des Google-Browsers im laufenden Jahr erscheinen.