Auf hohem Niveau ist GitHub ein webbasierter Dienst, der Entwicklern hilft, ihren Code zu speichern und zu verwalten sowie Änderungen an ihrem Code zu verfolgen und zu kontrollieren. Wie schon vor Jahrzehnten bei Sourceforge sollen Open-Source-Projekte jetzt auch das Repository Github verlassen.
Über eine groß angelegte Öffentlichkeitskampagne fordert die Software Freedom Conservancy die Entwickler der Open-Source-Community dazu auf, die Dienste der bei Entwicklern beliebten Code-Hosting-Seite Github komplett zu verlassen.
Als Analogie dazu verweist die Conservancy auf einen ähnlichen Vorgang bei der vor etwa zwei Jahrzehnten ebenfalls sehr beliebten Code-Hosting-Seite Sourceforg, wo ein ähnlicher Rückzug schon einmal umgesetzt wurde.
Die Conservancy vertritt zahlreiche Open-Source-Projekte rechtlich und führt jetzt auch mehrere Gründe für die Kampagne Give Up Github auf.
Dazu gehört auch die generelle Kritik an der Abhängigkeit von Open-Source-Projekten von einem proprietären Software-Anbieter. Als aktueller Auslöser für die Kampagne ist aber offenbar die Einführung des KI-Werkzeugs Copilot durch Github zu nennen.
Probleme kommen durch Microsofts KI-Software „Copilot“
Die Organisation weist hier vor allem darauf hin, dass Copilot auch nach Aussagen von Github selbst auf dem öffentlichen Code trainiert wurde, der auf der Seite gehostet wird.
Hier wurde also nicht nur ein proprietärer Dienst auf Grundlage von Open Source Code trainiert, denn unter den Trainingsdaten befindet sich auch umfangreicher Copyleft-Code, sagt die Organisation.
Die dabei zu beachtenden Lizenzbedingungen werden mit Copilot von Github und dessen Mutterunternehmen Microsoft komplett ignoriert, bemängelt die Conservancy. Außerdem heißt es, dass nicht nur die juristischen Fragen dazu noch nicht geklärt, sondern auch die ethischen Implikationen „gravierend“ seien.
Zu der Kampagne und dem Aufruf selbst schreibt die Conservancy ergänzend: „Am wichtigsten ist, dass wir uns dafür einsetzen, Alternativen für Projekte anzubieten, die noch keinen anderen Ort haben, an den sie gehen können. Wir werden in den kommenden Wochen weitere Optionen für Hosting-Instanzen und eine Anleitung zum Ersetzen von Github-Diensten ankündigen.“